Neubau erhält kirchlichen Segen

Schlüsselübergabe TPS Steinbach

Nach 13 Monaten Bauzeit feiert die Tagespflege Steinbach ihre Erweiterung – Wie wichtig das Angebot des Caritasverbands für die Gesellschaft und für Baden-Baden ist, betonte Oberbürgermeister Dietmar Späth, als am Samstag ein neues Projekt formell mit dem Segen von Rebland-Pfarrer Frank Maier seiner Bestimmung übergeben wurde.
„Das 1870 als Spital erbaute Gebäude wurde bereits 2013 von der städtischen GSE von der Stadt Baden-Baden übernommen und nun in 13 Monaten für 1,2 Mio. € grundlegend saniert und erweitert“, verwies GSE-Geschäftsführer Alexander Wieland auf das bereits 2018 erstmals ein- gereichte Raumkonzept. Dabei betonte er, wie groß die Freude an der Zusammenarbeit zwischen dem Bauherrn, dem Architekturbüro Schmälze und dem Mieter Caritas war. Einfach waren die Voraussetzungen keineswegs. Unter Vollbetrieb der Einrichtung erfolgte ein moderner Anbau, der nicht nur dafür sorgen soll, dass er wachsenden Nachfrage Rechnung getragen wird. Auch das Angebot, die Qualität der Arbeit konnten dadurch weiter wachsen, begeisterte sich die Pflegedienstleitung Manuela Lang.

„Auf den heutigen Tag haben wir lange hingearbeitet“, betonte der Caritas-Geschäftsführer Thorsten Schmieder, dass nun eine neue Ära für die Tagespflege in Steinbach angebrochen sei. Dabei gehe es um mehr als nur um ein Gebäude. „Wir wissen alle, dass soziale Interaktion und der Austausch mit anderen Menschen für das Wohlbefinden und die geistige Gesundheit von großer Bedeutung sind.“ Dem Rechnung zu tragen habe man sich bereits vor 30 Jahren zur Aufgabe gemacht. Man sehe sich – analog zu dem Slogan „tagsüber bei uns – abends zuhause“ – als eine Erweiterung des eigenen Zuhauses. „Bei uns finden unsere Gäste nicht nur professio- nelle Betreuung, sondern auch Freundschaften und Gemeinschaft“, weiß Manuela Lang, wie wichtig das Tanken von Lebensfreude und Zufriedenheit ist. „Für mehr Lebensqualität bei den Seniorinnen und Senioren nehmen wir jede Anstrengung in Kauf.“
Dieses Versprechen erstrecke sich im kommenden Jahr auch auf den Außenbereich, versprach Thorsten Schmieder, dass die inzwischen rund 2.000 Quadratmeter große Fläche zu einem bun- ten Erlebnis- und Themengarten werden soll. Ein Wasserspiel zur Entspannung, ein Trimm-Dich- Pfad zur Aktivierung, eine kleine Streuobstwiese, ein Toskana- und ein Nordsee-Bereich, der an frühere Urlaube erinnern soll, eine Boule-Bahn für die gemeinsame Freizeitgestaltung und vieles mehr solle entstehen. Doch diese Umsetzung wird im Vergleich zu den nun endlich abgeschlossenen Baumaßnahmen entspannt ablaufen. “Es war eine herausfordernde Aufgabe“, erinnerte Architekt Thomas Schmälze nicht nur an die Gäste, die an sechs Tagen in der Woche in dem Gebäude betreut wurden, sondern auch an das Alter des ehemaligen Spitals, „sozusagen eine Operation am offenen Herzen“. Dabei galt es nicht nur jeden Stein, jedes Brett, jedes Rohr durch die Engstelle im Garten zu bringen, weil unterdessen vorne im Gebäude der Alltag weiterging. „In manchen Wochen wären wir froh gewesen, wir hätten überhaupt Material gehabt, um es zu transportieren.“ Die Ukrainek- rise und ihre Folgen habe man hautnah gespürt. Aber auch die Nähe und das Interesse der Gäste hätten die Teams sehr berührt. „Mein persönlich rührendster Moment war, als unser Rohbaupolier Charles Sturnie von Wacker-Bau auf der neuen Betondecke des Anbaus im EG stand und über das Altbau-Fenster im Gruppenraum mit einem Tagesgast und früherer Maurermeister in Rente, am Plan fachsimpelte, welche Arbeiten heute als nächstes anstanden. Was für eine Szene!“ Letztlich entstanden durch diese ambitionierte Maßnahme neue Gruppenräume, ein zusätzlicher Aufzug, der bis in den Garten fährt, sowie ein neues Treppenhaus, welches nicht nur als Rettungsweg dient, sondern auch als Therapieraum zur Sturzprävention genutzt werden kann. Die umgenutzten Räumlichkeiten im bestehenden Dachgeschoss bieten nun mehr Gästen Platz.

Fotounterschrift:
Schlüsselübergabe vor dem neuen Anbau mit (von links): Alexander Wieland (GSE), Oberbür- germeister Dietmar Späth, Manuela Lang (Caritasverband), Thomas Schmälzle (Architekt) und Thorsten Schmieder (Caritasverband)

Foto: Dr. Alexander Stummvoll