Tag der Wohnungslosen

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Obdachlosigkeit droht an 365 Tagen im Jahr

Einmal im Jahr wird bundesweit auf vielen Ebenen und möglichst öffentlichkeitswirksam der Blick auf die Situation der wohnungslosen Menschen gerichtet. Am 11. September ist es wieder einmal soweit. Ein durchaus wichtiges Ansinnen, um den Fokus auf die Menschen zu richten, die sich alleine kaum aus dieser Situation lösen können.
Wohnungslosigkeit ist seit vielen Jahren ein großes Thema, auch in Baden-Baden. Mietschulden, gesundheitliche Probleme, Trennung und Scheidung und viele weitere Lebensumstände können ausschlaggebend für einen Wohnungsverlust sein. Oft ist es eine Aneinanderreihung von ungünstigen Faktoren. Das Bild von einem alleinstehenden Mann mit Bart trifft schon lange nicht mehr zu. U.a. ist rund ein Drittel aller Betroffenen inzwischen weiblich. Jugendliche und junge Erwachsene leben verdeckt wohnungslos. Und immer wieder kommt es vor, dass Kinder mit ihren Eltern ohne Obdach sind.
Das Hilfenetzwerk in Baden-Baden bietet dafür verschiedene Angebote. Wenn ein möglicher Wohnraumverlust droht bzw. man den Wohnraum bereits verloren hat, sei es natürlich sehr wichtig, dass Betroffene frühzeitig Hilfe suchen. Die Fachstelle Wohnraumsicherung der Stadt Baden-Baden sei hierbei die richtige Anlaufstelle.
Ist es dafür zu spät oder lässt sich die Lage nicht heilen, greifen andere Hilfenagebote, verweist die Kollegin vom Diakonischen Werk Baden-Baden und Rastatt auf möglichst unkonventionelle Hilfe für Menschen, die unmittelbar und ganz frisch von einer solchen Krise betroffen sind. „Wir halten drei Wohnungen mit maximal acht Plätzen vor, in denen wir kurzfristig für eine Übergangszeit Menschen unterbringen können.“ In den durchschnittlich acht Wochen Verweildauer wird nach einer Lösung gesucht. „Entweder wird versucht auf dem freien Markt etwas zu finden oder wir halten Ausschau nach anderen Formen wie etwa Betreutem Wohnen, prüfen sozialrechtliche Ansprüche. Wichtig ist, dass der Teufelskreis möglichst frühzeitig durchbrochen wird.“
„Auch beim Caritasverband Baden-Baden finden Betroffene eine ganze Reihe von Hilfsangeboten“, verweist Frisch unter anderem etwa auf das Caritasheim für Wohnungslose in Baden-Oos, auf das Angebot für wohnungslosen Seniorinnen und Senioren oder beispielweise die „Bruchstelle“ in der Westlichen Industriestraße. Menschen, deren Problematik sich längst verfestigt hat oder die mit multiplen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, sind oftmals irgendwann aus anderen Hilfsangeboten herausgekippt, weiß er. „Wir haben ganzjährig rund um die Uhr geöffnet“, verweist er auf die Erreichbarkeit und den Kälteschutz für die anstehenden kalten Monate. „Obendrein bieten wir Einkehrmöglichkeiten in unserem Tagescafé an.“
Wenn alle Stricke reißen, bleibt letztlich die sogenannte Ordnungsrechtliche Unterbringung. Auch hier hilft die Stadt Baden-Baden weiter.

Service
Die Fachstelle Wohnraumsicherung ist unter 07221-9314698 oder unter fws@baden-baden.de zu erreichen. Homepage: www.baden-baden.de
Das Diakonische Werk ist unter 07221-7791063 oder unter Alexandra-Placzek@diakonie-ekiba.de zu erreichen. Homepage: www.diakonie-bad-ra.de/projekt-uvo-vermeidung-von-obdachlosigkeit
Der Fachbereich Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes Baden-Baden e.V. ist unter 07221-183400 oder wlh@caritas-baden-baden.de zu erreichen. Homepage: www.caritas-baden-baden.de/wohnungslosennotfallhilfe/