Zwischen all den schlechten Nachrichten, die täglich aus der ganzen Welt vermeldet werden, gibt es hin und wieder auch wichtige positive Meldungen, verweist Frank Herzberger vom Stadtteilzentrum Briegelacker auf das Projekt WegBereiter, das sich an den Nachwuchs von Flüchtlingen richtet. „Wir können diese wertvolle Arbeit dank zahlreicher Spenden fortführen.“
Finanziell zunächst durch die Anschubfinanzierung aus Sammlungsmitteln des Diözesancaritasverbands auf ein Jahr angelegt, ging es coronabedingt leider verspätet erst im Oktober 2021 los. Dabei ging es laut Fachbereichsleiter Frank Herzberger bei diesem Angebot für Kids im Kindergartenalter um die bedarfsgerechte und gegebenenfalls individuelle Förderung, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Erlangung der Schulfähigkeit. „Unsere Zielsetzung ist die intensive Vermittlung von Abläufen und Regeln“, erläutert der Fachbereichsleiter, in dessen Zuständigkeitsbereich auch die Kindertagesstätte des Caritasverbands in der Briegelackerstraße fällt. Umgesetzt wird das Projekt mit zwei zusätzlichen pädagogischen Hilfskräften, die sich mehrfach die Woche in kleinen Gruppen mit den Kindern befassen und fördern.
Wie wichtig dieses Angebot ist, wissen das Team der KiTa um die stellvertretende Leitung Melanie Neuberth aus ihrer täglichen Arbeit sehr gut. „Aktuell besuchen 46 Kinder aus Flüchtlingsfamilien diese Einrichtung. Dies entspricht einem Anteil von fast 75 Prozent.“ Einige von ihnen leben nach wie vor unter prekären Umständen zum Beispiel in Gemeinschaftsunterkünften.
„Die Traumatisierung der Eltern und unsichere Lebensumstände sind nur zwei Ursachen dafür, dass die Kinder sich beispielsweise sich kaum selbst beschäftigen können. Das wiederum spiegle sich im Sozialverhalten wider. Es wird stark auf den Kontakt zu den Eltern gesetzt. „Trotzdem sind unsere Erzieherinnen in solchen Fällen überproportional gefordert“, verweist Neuberth auf den Personalschlüssel des Kindergartens, der nicht höher sei als in anderen Kindertagesstätten. „Auf herkömmlichem Weg ist das kaum zu machen. Wir, vor allem aber die Kinder brauchen die Unterstützung der WegBereiter.“
Dass das Projekt „WegBereiter“ nun fortgesetzt werden kann, sei mehr als nur eine gute Nachricht. Der Bedarf werde auch nicht abreißen. „Mit Flüchtlingsströmen werden wir immer wieder konfrontiert wie zuletzt etwa 2015/2016 oder aber auch zu Beginn des vergangenen Jahres.“
Dass es nun weitergehen kann, ist einer Spendenaktion des Caritasverbands gemeinsam mit dem Unterstützer-Ehepaar Petra Wick-Ruhs und Diethard Ruhs zu verdanken. Bei einem Mailing in der Vorweihnachtszeit kamen dabei insgesamt 21 Spenden mit einem Gesamtbetrag von 6.300 Euro zusammen. „Wie dankbar wir für die großzügige Unterstützung und die damit verbundene Fortführung des Projektes sind, lässt sich angesichts dieser Situation kaum in Worte fassen.“
Text: Caritasverband Baden-Baden e.V. / Foto: Denis Neuberth