Schatzsuche in Großmutters Garten

Schon am Vortag ging es munter zur Sache. Wenn Hardy Otterbach und Horst Basting Hand anlegen, ist der Anspruch an das Ergebnis groß. So auch als ihr Theater Samtblau Kasper und Seppel gleich mehrfach auf Schatzsuche schickten. Das leidenschaftliche Puppenspielerduo, das auf gemeinsame Wurzeln beim SWR zurückblickt, war im Briegelacker zu Gast. Durch die Vermittlung von Marduk Buscher, Vorsitzenden der Bibliotheksgesellschaft Baden-Baden, kamen die beiden zusammen mit den klassischen Figuren wie Kasper, Seppel, Großmutter und Räuber sowie der Hexe Tunichtgut und anderen spannenden Charakteren ins Stadtteilzentrum. Sie nahmen dabei die Kinder mit in eine zauberhafte Welt, in der die Puppen ausgesprochen lebendig werden.

Jahreslanges Training ist dem Ganzen vorausgegangen, wenn man es so sehen will. Denn Horst Basting, der übrigens auch die Stücke schreibt, hat viele Jahre bei der Kinderweihnacht des SWR mitgewirkt. Bei dieser Gelegenheit hat er 20 Jahre lang die Kaspertheaterstücke geschrieben und – zusammen mit Kollegen – auch selbst aufgeführt.

Nun hat sich das Ganze verselbständigt, lautet die Erklärung, warum bei den gleich mehreren Aufführungen im Stadtteilzentrum mächtig lautes Kinderschreien und Gelächter zu hören waren. Denn seit der ehemalige Kameramann Hardy Ottersbach Hand angelegt hat, ist das Theater mobil geworden. Für die übrigen Töne sorgte Andrea Basting-Feldman. „Es ist unser Ziel, Kindern Spaß und Spannung zu bringen und in den Zeiten von Smartphone und Tablet reale Figuren und aufregende Erlebnisse hautnah erlebbar zu machen“, bringt Horst Basting die Sache auf den Punkt.

Die Besucher der insgesamt vier gut besuchten Vorstellungen waren allesamt kleine Besucher des vom Caritasverband betriebenen Stadtteilzentrums. Kinder aus der Kindertagesstätte, Kindertreffkinder und auch Kinder von Frauen, die das Café IDA besuchen, durften an den Vorstellungen teilhaben. Zu Gast waren auch Kinder der deutsch-französischen Kindertagesstätten La Petite Rose du Campus und Le Petit Prince der AWO, die mit Ihren Erzieherinnen im Rahmen einrichtungsübergreifender Zusammenarbeit einen Ausflug ins Stadtteilzentrum machten und dort nach einem gemeinsamen Frühstück mit Kindern und Erzieherinnen der Caritas-KiTa eine Vorstellung besuchten.

Sehr spannend fand Hardy Otterbach dabei, dass Kaspertheater auch Kindern große Freude macht, die aus ganz anderen Kulturkreisen stammen. Mit den klassischen Figuren, mit Kaspers Tri-tra-trulla und anderen typischen Noten des Genres sind sie zwar in aller Regel nicht vertraut. Doch nach dem ersten kurzen Akt, dem vier weitere folgen, sind alle an Bord und stimmen den jeweils von den Puppen eingeforderten Mitmachrufen im Chor ein.

„Das war wirklich großartig“, schwärmte die Leiterin der Kindertagesstätte im Stadtteilzentrum, Melanie Neuberth, am Ende, nachdem sie die Schatzsuche – den natürlich regionalen Bezug hat – gleich mehrfach miterleben konnte.

Bildunterschrift: Hardy Otterbach und Horst Basting (von links) hauchen ihren Puppen beim Auf- tritt im Stadtteilzentrum Briegelacker Leben ein

Text: Caritasverband Baden-Baden e.V. Foto: Christiane Krause-Dimmock