Großer Zulauf beim „Sonntags-Essen“

Martina Hurst, hinten links sitzend, war am Tisch von Daniel, Benjamin und Steffen zum gemeinsamen Essen willkommen

Scherer Stiftung überrascht wohnungslose Menschen mit einem kostenlosen Mittagessen

Ein warmes Mittagessen ist zwar schön, aber keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Insbesondere dann nicht, wenn Menschen im Leben Schiffbruch erlitten haben. Dass die Scherer Stiftung eine großzügige Einladung zum gemeinsamen Speisen aussprach, kam folglich bei den Gästen besonders gut an.

„Wir haben intensiv geplant“, begeisterte sich Vorstandsmitglied Martina Hurst angesichts der regen Nachfrage. Als Ort für den gemeinsamen Lunch war die Wohnungslosenhilfe des Caritasverbands in Oos ausgewählt worden. Restaurant und Café Rucksack waren schon im Vorfeld eingedeckt worden, damit die eintreffenden Gäste möglichst rasch in den Genuss der deftigen Rindfleischsuppe und den mächtigen Sauerbratenscheiben kamen, die es zu den hausgemachten Spätzle gab. „Gut. Das war echt gut“, habe eine solche Mahlzeit durchaus einen besonderen Stellenwert. „Sonst koche ich mir schon mal was selbst oder ich esse hier.“ Hier, das ist der Speisesaal der Einrichtung, wo es die Möglichkeit gibt für 2,50 Euro zu essen. „Aber das hier, das war ja ein richtiges Sonntagsessen“, teilt Benjamin die Freude. Es sei nicht nur das Fleisch, pflichtet ihm Steffen bei. „Auch die Spätzle waren sehr, sehr gut.“ Denn Essen, das ist bedeutsam. Nicht nur um den Hunger zu stillen, sondern auch um zusammenzukommen, betonten die Gäste, während sie es sich schmecken ließen. Und zwar in gediegenen Outfits. So manch einer hatte sich eigens – dem Event angemessen – in die Sonntagsgarderobe geworfen, fiel Fachbereichsleiter Christian Frisch sofort auf.

„Ich bin ein Fan dieser Veranstaltung“, unterstrich Johannes Scherer. „Das macht mir mehr Spaß als alles andere“, bekannte er lächelnd und versprach, dass auch 2024 wieder ein gemeinsamer Mittagstisch auf dem Programm der Stiftung stehen werde. So wie schon in früheren Jahren auch, ehe Corona diese Art von Zusammenkünften schwierig gemacht hatte.

Die Scherer-Stiftung wurde 2000 von der Unternehmerfamilie Adolf Scherer gegründet und ist heute mit einem Stiftungskapital von rund 50 Millionen Euro ausgestattet. Stiftungszweck ist insbesondere die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen sowie des u.a. des Sozialwesens, die Förderung von Bildung und Erziehung benachteiligter Kinder und Jugendlicher.

Um dieses Ansinnen nachhaltig und professionell zu gewährleisten, errichtet die Stiftung Gebäude, welche von gemeinnützigen Organisationen betrieben werden, wie beispielsweise das Scherer Kinder- und Familienzentrum oder das Scherer Caritaszentrum in der Cité. Derzeit wird der Neubau der Wohnungslosenhilfe in Oos geprüft. Obendrein werden zahlreiche Einzelprojekte durch eine jährliche Ausschüttung gefördert. Dieses Budget beläuft sich in 2023 auf insgesamt 250.000 Euro.

(Foto: Martina Hurst, hinten links sitzend, war am Tisch von Daniel, Benjamin und Steffen zum gemeinsamen Essen willkommen)

Foto: Christiane Krause-Dimmock