
Home-Schooling-Hardware für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche
Mit dem Lock-Down im März und den damit verbundenen Schließungen der Schulen zeigte sich ganz schnell, dass sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in einem weiteren Bereich von Ausgrenzung bedroht sind. Und zwar im Bereich des Home-Schoolings über Videokonferenzen, Mail und andere virtuelle Angebote. Viele der Kinder aus benachteiligten Familien, die die Angebote des Stadtteilzentrum Briegelacker des Caritasverbands Baden-Baden besuchen, fehlt es schlichtweg an entsprechender IT-Ausstattung, um die Anforderungen der Schulen erfüllen zu können. Oder die vorhandenen Geräte entsprachen nicht den aktuellen Standards und sind nicht in der Lage neue Programme auszuführen.
Da zwar staatliche Hilfen vage in Aussicht gestellt wurden, eine zeitnahe Umsetzung aber wenig wahrscheinlich war, suchte das Team des Stadtteilzentrum nach Lösungen. Angedacht war zunächst gespendete Alt-Geräte aufzurüsten. Dies ist jedoch nicht bei allen Geräten technisch möglich und auch zeitlich wie personell sehr aufwändig. So kam der Anruf von der Präsidentin von Soroptimist International Baden-Baden, Cornelia Geiger-Markowsky bei Fachbereichsleiter Frank Herzberger genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Clubschwestern hatten sich aufgrund des Kontaktverbotes über Telefon verständigt, dass ihr Club in dieser gerade für Familien schweren Zeit für diese etwas tun müsste. Sie hatten Spendenmittel in Höhe von 5000,- akquiriert und wollten diese für die Anschaffung von Hardware für das Homeschooling für bedürftige Familien investieren.
Da der Club seit Jahren die Sprachförderung der Kindertagesstätte finanziell fördert besteht hier bereits ein guter Kontakt zwischen dem Club und Caritasverband. So konnte nach einigen konstruktiven Telefonaten, ein direktes Treffen war aufgrund der Coronabestimmungen zum derzeitigen Zeitpunkt nicht möglich, die Idee in ein Konzept gepackt werden. Die Mitarbeiter*innen des Stadtteilzentrums sondierten Ihre Fälle und prüften wo eine Unterstützung notwendig war. Sie nahmen dann direkt oder über in den Familien installierten Paten Kontakt auf und informierten über die mögliche Spende. Um etwas Verbindlichkeit und Eigenverantwortung der Familien zu fordern und fördern wurde ein Eigenanteil von ca. 25 Prozent der Anschaffungskosten erhoben. Die angesprochenen Familien waren durch die Reihe sehr erfreut und konnten es kaum fassen, dass sie in den Genuss der Spende kamen.
Trotz Corona-Krisenbedingten Lieferschwierigkeiten konnten zeitnah dann die ersten acht Geräte, vier Tablets für Grundschüler und vier Laptops bereits nach den Pfingstferien an strahlende Kinder, Jugendliche und Eltern übergeben werden. Bei eventuell auftretenden Problemen bei der Installation von Programmen wurde zusätzlich Unterstützung durch den verbandseigenen IT-Mitarbeiter angeboten. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Schulen ist die Ausstattung mit Laptops und Tablets nicht nur in Zeiten von Homeschooling sondern dauerhaft für die Inklusion der benachteiligten Kinder in der Schule ein wichtiges Element. Bis nach den Sommerferien sollen weitere Geräte übergeben werden.
Das Foto zeigt die Spendenübergabe am 18. Juni 2020:
v.l. Franziska Franke, Frank Herzberger, Adrian Struch (alle Caritasverband), Cornelia Geiger-Markowsky (Soroptimist International), Agnes Lemcke (Caritasverband), Sabine Wendt, Birte Gräper, Dr. Anemone Bippes (Soroptimist International)